
Schützt UV-Kleidung vor Sonnenbrand?
Warum UV-Schutz immer wichtiger wird
Die Bedeutung von UV-Schutz nimmt stetig zu – nicht nur im Sommerurlaub, sondern auch im Alltag. Die Intensität der UV-Strahlung hat in den letzten Jahrzehnten zugenommen, unter anderem durch Veränderungen in der Ozonschicht. Zugleich verbringen viele Menschen mehr Zeit im Freien, sei es beim Sport, bei der Arbeit oder in der Freizeit. Die Folge: Die Haut ist häufiger und länger der Sonne ausgesetzt.
Ultraviolette Strahlung (UV-Strahlung) kann bereits nach kurzer Zeit zu sichtbaren Hautschäden führen. Sonnenbrand ist dabei nur das offensichtlichste Warnsignal. Langfristig kann UV-Strahlung auch zu einer frühzeitigen Hautalterung und im schlimmsten Fall zu Hautkrebs führen. Besonders gefährdet sind Kinder, Menschen mit heller Haut sowie Personen mit vielen Muttermalen.
Obwohl Sonnencreme ein bewährter Schutz ist, wird sie in der Praxis häufig nicht ausreichend oder nicht regelmäßig genug aufgetragen. Zudem lässt ihre Wirkung durch Schwitzen, Baden oder mechanischer Abrieb nach. In diesem Zusammenhang gewinnt UV-Kleidung als zusätzlicher oder sogar primärer Schutz eine immer größere Bedeutung.
Was ist UV-Kleidung überhaupt?
UV-Kleidung ist speziell entwickelte Bekleidung, die einen wirksamen Schutz gegen UV-Strahlung bietet. Im Gegensatz zu normaler Kleidung wird bei UV-Schutzkleidung auf bestimmte Materialien und Webtechniken geachtet, die das Eindringen der schädlichen Strahlen deutlich reduzieren.
Der Schutz wird in der Regel durch dicht gewebte Stoffe oder spezielle Fasern wie Polyester oder Nylon erzielt, die UV-Strahlen reflektieren oder absorbieren. In manchen Fällen kommen auch spezielle Beschichtungen zum Einsatz, um den UV-Schutz zusätzlich zu erhöhen. Baumwollkleidung bietet im Vergleich dazu oft nur einen geringen Schutz, insbesondere wenn sie feucht ist oder gedehnt wird.
Ein entscheidendes Qualitätsmerkmal ist der Ultraviolett-Schutzfaktor
(UPF). Dieser Wert gibt an, wie viel der UV-Strahlung von der Kleidung
abgehalten wird. Ein UPF von 50 bedeutet beispielsweise, dass nur 1/50 der
Strahlung die Haut erreicht – also 98 % blockiert werden. Hochwertige
UV-Kleidung trägt in der Regel internationale Prüfsiegel wie den UV Standard
801, den europäischen UV Standard EN 13758 oder den Australischen UV-50+ der
den Schutz unter realen Nutzungsbedingungen testet.
Wie effektiv ist UV-Kleidung im Vergleich zu Sonnencreme?
Sowohl Sonnencreme als auch UV-Kleidung haben ihre Berechtigung – und die Kombination aus beiden bietet den besten Schutz.
UV-Kleidung bietet klare Vorteile:
- Der Schutz ist dauerhaft vorhanden, solange das Kleidungsstück getragen wird.
- Es besteht kein Risiko, dass der Schutz "vergessen" wird, wie beim Eincremen.
- Der Schutz bleibt auch bei Wasser, Schweiß oder Wind stabil – vorausgesetzt, das Material ist entsprechend konzipiert.
Aber: Kleidung bedeckt nicht alles. Gesicht, Hände, Füße oder Teile des Nackens bleiben frei. Deshalb ist es sinnvoll, UV-Kleidung in Kombination mit Sonnencreme zu verwenden – besonders bei längeren Aufenthalten im Freien.
Worauf sollte man beim Kauf achten?
Beim Kauf von UV-Kleidung ist nicht nur der UPF-Wert entscheidend. Achten Sie auf eine offizielle Zertifizierung zum Beispiel nach dem europäischen UV Standard EN 13758 oder dem Australischen UV-50+. Auch der Sitz der Kleidung ist wichtig: Eng anliegende, dehnbare Stoffe können den Schutz verringern, während locker sitzende Kleidung in der Regel effektiver ist.
Je nach Einsatzbereich sollten Sie verschiedene Eigenschaften berücksichtigen: Für den Wassersport ist schnelltrocknendes, chlorresistentes Material von Vorteil. Für den Alltag spielt auch der Tragekomfort eine Rolle – etwa durch atmungsaktive Stoffe, flache Nähte oder elastische Einsätze. Für Kinder sind auch UV-Hüte mit Nackenschutz oder langärmelige Shirts besonders empfehlenswert.
Auch die Pflege hat Einfluss auf die Lebensdauer des UV-Schutzes. Waschen Sie UV-Kleidung möglichst schonend, vermeiden Sie aggressive Waschmittel und beachten Sie die Pflegehinweise des Herstellers. Hochwertige UV-Kleidung behält ihren Schutz auch nach vielen Waschgängen – billige Produkte verlieren ihre Wirksamkeit hingegen oft schnell.
Reicht UV-Kleidung allein als Schutz vor Sonnenbrand?
UV-Kleidung bietet einen zuverlässigen und langanhaltenden Schutz vor Sonnenbrand – insbesondere an stark exponierten Körperstellen wie Schultern, Rücken und Armen. Im Vergleich zu Sonnencreme ist sie pflegeleichter, wirksamer über längere Zeiträume und reduziert das Risiko von Anwendungsfehlern.
Dennoch ersetzt sie nicht den vollständigen UV-Schutz. Für unbedeckte Hautpartien bleibt Sonnencreme weiterhin notwendig, ebenso wie ergänzende Maßnahmen wie Sonnenhüte, Sonnenbrillen und der Aufenthalt im Schatten während der intensivsten Sonnenstunden.
Für einen ganzheitlichen Sonnenschutz ist UV-Kleidung daher ein zentraler Baustein – besonders für Kinder, Menschen mit empfindlicher Haut oder bei längeren Aufenthalten im Freien. Wer Wert auf Qualität, Passform und geprüften Schutz legt, profitiert langfristig von der Investition in zertifizierte UV-Kleidung.