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Die Wissenschaft hinter UV-Schutzstoffen: Wie funktioniert der Schutz?

Die Wissenschaft hinter UV-Schutzstoffen: Wie funktioniert der Schutz?

03.06.2025

Was ist UV-Strahlung und warum ist sie gefährlich?

Ultraviolette Strahlung (UV-Strahlung) ist ein Bestandteil des Sonnenlichts, der für das menschliche Auge unsichtbar ist. Sie wird in drei Haupttypen unterteilt: UVA, UVB und UVC. Während UVC-Strahlen größtenteils durch die Erdatmosphäre abgefangen werden, gelangen UVA- und UVB-Strahlen in relevanten Mengen bis zur Erdoberfläche – und somit auch auf unsere Haut.

UVA-Strahlen dringen tief in die Hautschichten ein und können dort langfristige Schäden verursachen, wie etwa eine vorzeitige Hautalterung oder die Beeinträchtigung des Immunsystems. UVB-Strahlen sind energiereicher und dringen weniger tief in die Haut ein, sind aber maßgeblich für Sonnenbrände und die Entstehung von Hautkrebs verantwortlich. Beide Strahlentypen können auch Materialien wie Kunststoff, Textilien oder Farben schädigen und deren Alterung beschleunigen.

Insbesondere bei Outdoor-Aktivitäten, in Höhenlagen oder in Regionen mit hoher Sonneneinstrahlung ist der Schutz vor UV-Strahlung essenziell. Der Klimawandel und die damit verbundene Veränderung der Ozonschicht führen zudem dazu, dass die UV-Belastung in vielen Teilen der Welt ansteigt. Ein effektiver UV-Schutz ist daher nicht nur eine Frage des Komforts, sondern ein Beitrag zur langfristigen Gesundheitsvorsorge.


Wie wirken UV-Schutzstoffe auf molekularer Ebene?

UV-Schutzstoffe basieren auf physikalischen und chemischen Mechanismen, die UV-Strahlen daran hindern, auf die Haut zu treffen. Es gibt grundsätzlich zwei Wege, wie Stoffe UV-Strahlung abwehren: durch Reflexion und Streuung oder durch Absorption.

Bei der physikalischen Abwehr handelt es sich meist um dicht gewebte Materialien, deren Struktur UV-Strahlen reflektiert oder streut, bevor sie in tiefere Hautschichten vordringen können. Je dichter ein Gewebe, desto schwieriger ist es für die Strahlung, hindurchzudringen. Auch matte oder beschichtete Oberflächen können helfen, UV-Strahlen gezielt abzulenken.

Der chemische Schutz funktioniert über spezielle Substanzen, die in den Stoff eingearbeitet oder aufgetragen werden. Diese absorbieren die UV-Strahlung auf molekularer Ebene und wandeln sie in ungefährliche Wärme um. Dabei kommen häufig Verbindungen wie Titandioxid oder Zinkoxid zum Einsatz, die für ihre hervorragende UV-Absorption bekannt sind.

Ein effizienter UV-Schutzstoff kombiniert oft beide Mechanismen. Entscheidend ist dabei nicht nur das Material selbst, sondern auch die Verarbeitung, Webdichte, Farbe und sogar der Feuchtigkeitsgehalt – denn nasse Stoffe lassen oft mehr UV-Strahlung durch als trockene.


Was bedeuten UPF-Werte bei Textilien?

Der „Ultraviolet Protection Factor“ (UPF) ist das Maß für den UV-Schutz eines Textils – vergleichbar mit dem Sonnenschutzfaktor (SPF) bei Cremes. Ein Textil mit einem UPF von 50 bedeutet, dass nur 1/50 der UV-Strahlung die Haut erreicht, also lediglich zwei Prozent. Der Rest wird vom Material absorbiert oder reflektiert.

Ein höherer UPF-Wert steht für einen besseren Schutz. Während normale Baumwollkleidung oft einen UPF von 5 bis 15 aufweist, erreichen speziell entwickelte UV-Schutztextilien Werte zwischen 30 und 50+. In vielen Ländern gelten internationale Prüfnormen wie die australisch-neuseeländische Norm AS/NZS 4399 oder der europäische Standard EN 13758, die die Schutzwirkung unter kontrollierten Bedingungen messen.

Im Gegensatz zum SPF, der aufgetragen und regelmäßig erneuert werden muss, bietet ein hochwertiges Textil mit hohem UPF-Wert einen dauerhaften Schutz, solange es richtig gepflegt und nicht beschädigt wird. So lässt sich der Sonnenschutz effizient in den Alltag integrieren – ob beim WandernSchwimmen oder im Alltag.


Materialien und Technologien im UV-Schutz: Was steckt in der Kleidung?

Nicht jedes Gewebe bietet automatisch UV-Schutz. Materialien wie Polyester und Nylon gelten aufgrund ihrer engen Molekularstruktur als besonders UV-abweisend. Baumwolle kann ebenfalls UV-Schutz bieten, insbesondere wenn sie dicht gewebt oder mit speziellen Substanzen behandelt wurde.

Zu den gängigen Technologien zählen Mikrofasern mit UV-blockierenden Pigmenten, Titandioxid-Beschichtungen oder eingearbeitete UV-Absorber. Manche Hersteller setzen auf spezielle Webtechniken oder Garnarten, die von Natur aus einen höheren Schutz bieten. Auch dunkle Farben absorbieren mehr UV-Strahlen als helle, weshalb die Farbwahl eine wichtige Rolle spielt.

In den letzten Jahren gewinnen auch nachhaltige UV-Schutzstoffe an Bedeutung. Dabei handelt es sich um Textilien, die aus recycelten Materialien bestehen oder mit umweltfreundlichen Verfahren hergestellt wurden – ohne Kompromisse beim Schutzfaktor. Diese Entwicklung vereint Funktionalität mit Verantwortungsbewusstsein und spricht umweltbewusste Verbraucher gezielt an.


Tipps zur Auswahl und Pflege von UV-Schutzkleidung

Beim Kauf von UV-Schutzkleidung sollten Sie auf zertifizierte UPF-Werte achten. Begriffe wie „UV-Schutz“ allein sind nicht geschützt – erst eine genormte Prüfung und Auszeichnung mit dem UPF-Wert gibt Aufschluss über die tatsächliche Schutzwirkung. Achten Sie außerdem auf eine dichte Webstruktur, lange Ärmel und eine gute Passform, insbesondere bei Kinderkleidung.

Auch die Pflege hat Einfluss auf den UV-Schutz. Waschen Sie UV-Kleidung möglichst schonend, idealerweise bei niedrigen Temperaturen und ohne Bleichmittel. Einige Textilien verlieren nach häufigem Waschen an Schutzwirkung, andere – insbesondere mit integrierten UV-Absorbern – behalten ihren Schutz auch nach vielen Wäschen. Die Pflegehinweise des Herstellers geben darüber Auskunft.

Vermeiden Sie starkes Dehnen des Stoffes, da dies die Struktur schwächen kann. Auch durch Abnutzung, Sonnencreme oder Chlorwasser kann der Schutz im Laufe der Zeit nachlassen. Regelmäßige Sichtkontrollen auf Abnutzung oder Beschädigung helfen dabei, den Schutz dauerhaft aufrechtzuerhalten.